Der Finanzdienstleistungsbereich

Erfolg im Finanzdienstleistungsbereich ist von der Möglichkeit, Verbindlichkeiten und Forderungen bearbeiten zu können sowie von der Verwaltung von Investitionen und Darlehen im Namen der Einzelhandels- und Großhandelskunden abhängig. Viele Jahre lang wurden diese Prozesse manuell oder mit viel Papieraufwand umgesetzt. Mit der Einführung von EDI konnten im Finanzbereich jedoch viele der notwendigen Transaktionen zur Übertragung von Zahlungs- und Überweisungsdaten von einer Partei auf die andere automatisiert werden.

Resultierend aus dem wirtschaftlichen Umbruch der letzten Jahre hat man weltweit die Unabhängigkeit der globalen Finanz-Infrastruktur erkannt und zu schätzen gelernt. Die finanzielle Supply Chain wurde für viele globale Unternehmen Realität, da Käufer aus einer geographischen Region von Waren eines Lieferanten aus anderen Regionen abhängen, die eine andere Währung haben und anderen Gesetzen unterliegen. EDI ist hier nicht nur eine kostengünstige Alternative zu den herkömmlichen Zahlungsverfahren im Papierformat sondern ermöglicht Organisationen auch schnellere, genauere und flexiblere Zahlungsstrukturen im Geschäftsablauf.

EDI ermöglicht die komplette Anpassung der finanziellen Supply Chain an die Bewegungen der physikalischen Supply Chain. Mit einer voll automatisierten Supply Chain wird der reibungslose, genaue und pünktliche Austausch von Finanzunterlagen zwischen Käufern, Lieferanten und Ginanzinstitutionen ermöglicht. Mit EDI kann eine Organisation Geldmittel elektronisch von einem auf ein anderes bestimmtes oder der Gegenpartei überweisen. Elektronische Zahlungen werden so bearbeitet, damit Organisationen schneller und mit weniger Ausnahmen oder Verzögerungen aufgrund von menschlichen Fehlern auf Geldmittel zugreifen können.

Aufgrund des globalen Wesens des Finanzdienstleistungsbereichs gibt es zahlreiche Kommunikations- und Dokumentenstandards, die heutzutage verwendet werden, und zahlreiche regionenspezifische EDI-Netzwerke. Die Struktur der Supply Chain im Finanzdienstleistungsbereich und eine Beschreibung der Kommunikationsprotokolle und verwendeten Dokumentenstandards sind unten aufgeführt.

Struktur der Supply Chain

Alle Branchen verwenden eine Version der Supply Chain, um den Warenfluss und die eingesetzten und hergestellten Services zu verfolgen. Der Finanzdienstleistungsbereich bildet hier keine Ausnahme. Finanztransaktionen sind ein integraler Bestandteil der physikalischen Supply Chain. Durch die Verbindung mit den Handelspartnern von der Bestellaufgabe bis zur Abwicklung befördert die finanzielle Supply Chain die Finanzinformationen und Gelder in entgegengesetzter Richtung zum Waren- und Dienstleistungsfluss.

Die finanzielle Supply Chain ist dabei eng an die Prozesse der physikalischen Supply Chain angebunden und wird dadurch angeregt, wie es auch im Schaubild unten dargestellt wird. Zu den Services der finanziellen Supply Chain gehören Transaktionen zum Bestellprozess, Akkreditiv, zur offenen Kontoführung, zur Finanzierung vor & nach dem Versand, Abstimmung, Rechnungsdarstellung, Streitbeilegung, zu Devisen und zum Versicherungsmanagement.

Der Aufkauf von Firmen regt diesen Prozess an, wenn Materialien und/oder Endprodukte von den Lieferanten innerhalb der Supply Chain beziehen. Finanzinstitutionen können hier den Käufer in Bezug auf Kredite und Finanzierung beraten. Nach der Aufgabe einer Bestellung kann die Finanzinstitution eine Teilzahlung entgegen der vertraglichen Bedingungen oder ein genehmigtes Akkreditiv ausstellen und damit dem Verkäufer zeigen, dass der Käufer über die Mittel verfügt, um nach Produktionsstart zu bezahlen. Nach Produktion und Versand der Produkte kann die Finanzinstitution auch bei der Warenversicherung helfen und nach Eingang ein Konto gemäß den Vertragsbedingungen einrichten.

EDI-Experten »